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von Werrelmann, Anke Vor 3 Jahren

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Beurteilungstendenzen- und fehler

Es gibt verschiedene Tendenzen und Fehler bei der Beurteilung, die die Objektivität und Genauigkeit der Bewertungen beeinflussen können. Reihungsfehler und Positionseffekte treten auf, wenn die Reihenfolge der Bewertungen die Beurteilung beeinflusst.

Beurteilungstendenzen- und fehler

Beurteilungstendenzen- und fehler

Nähefehler

Kann sowohl positiv, als auch negativ nachwirken
Ereignisse sind eigentlich unabhängig voneinander
Entsteht durch die zeitliche Nähe zweier Ereignisse, wenn das erst nachwirkt und das folgende beeinflusst

Ähnlichkeitsfehler

Das Schließen von eigenen Eigenschaften auf die Eigenschaften der zu beurteilende Person

Kontrastfehler

Eigenschaften werden dann besonders und andersartig beurteilt
Eigenschaften werden zugeordnet, die bei den Beurteiler*innen nicht oder wenig stark vorhanden sind

Tendenz zu Extremurteilen

Lehrkraft beurteilt entweder "gut" oder "schlecht"
Die mittelmäßige Beurteilung wird vermieden

Halo-Effekt

Einzelnes Merkmal dominiert stark, sodass andere Merkmale weniger bis gar nicht in die Beurteilung mit eingenommen werden
Einzelne Eigenschaften werden zu einer Kette von Folgeeigenschaften abgeleitet
Verallgemeinerung von Einzelaspekten

Logischer Fehler

Ein bestehendes Merkmal wird auf ein zweites Merkmal geschlossen

Wissen um Folgen-Fehler

Auswirkung kann in die "strenge" oder in die "gute" Richtung gehen
Beeinflussung eines Urteils durch denkbare Konsequenzen

Voreingenommenheit

Stereotypen

Kategorien werden mit "vermeintlich passenden" Informationen ergänzt
Menschen werden unterschiedlichen Kategorien zugeordnet
vorgefasste Meinungen über einzelne soziale Gruppen

Mildefehler

Die Fehler und schlechteren Aspekte werden eher ausgeblendet
Eine zu milde und zu rücksichtsvolle Beurteilung

Reihungsfehler/ Positionseffekte/ rhythmische Schwankungen

Resultat aus Erwartung über Sequenzen von Ereignissen
Veränderbarer Beurteilungsmaßstab während einer schriftlichen Korrektur
Resultieren aus dem Zusammenhang mit vorangegangenen Bewertungen
Eine Abfolge bestimmter Situationen beeinflusst die Bewertung

Tendenz zur Mitte

ungleichmäßig ausgeschöpftes Beurteilungsspektrum
Stabile Fehlertendenz
Extreme Bewertung wird vermieden -> Weder zu gut, noch zu schlecht
Meistens befindet sich die Beurteilung bei den Noten 3 bis 4
Leistungsbeurteilung orientiert sich an den mittleren Raum

Strengefehler

kein gleichmäßig ausgeschöpftes Beurteilungsspektrum
Schlechte Leistungen stechen stärker heraus und werden stärker wahrgenommen
Gute und vorbildliche Leistungen werden nicht vollumfänglich wahrgenommen
Tendenz zu einer zu strengen Beurteilung