Beurteilungstendenzen- und fehler

Strengefehler

Tendenz zu einer zu strengen Beurteilung

Gute und vorbildliche Leistungen werden nicht vollumfänglich wahrgenommen

Schlechte Leistungen stechen stärker heraus und werden stärker wahrgenommen

kein gleichmäßig ausgeschöpftes Beurteilungsspektrum

Tendenz zur Mitte

Leistungsbeurteilung orientiert sich an den mittleren Raum

Meistens befindet sich die Beurteilung bei den Noten 3 bis 4

Extreme Bewertung wird vermieden -> Weder zu gut, noch zu schlecht

Stabile Fehlertendenz

ungleichmäßig ausgeschöpftes Beurteilungsspektrum

Reihungsfehler/
Positionseffekte/ rhythmische Schwankungen

Eine Abfolge bestimmter Situationen beeinflusst die Bewertung

Resultieren aus dem Zusammenhang mit vorangegangenen Bewertungen

Veränderbarer Beurteilungsmaßstab während einer schriftlichen Korrektur

Resultat aus Erwartung über Sequenzen von Ereignissen

Mildefehler

Eine zu milde und zu rücksichtsvolle Beurteilung

Die Fehler und schlechteren Aspekte werden eher ausgeblendet

kein gleichmäßig ausgeschöpftes Beurteilungsspektrum

Stereotypen

vorgefasste Meinungen über einzelne soziale Gruppen

Menschen werden unterschiedlichen Kategorien zugeordnet

Kategorien werden mit "vermeintlich passenden" Informationen ergänzt

Voreingenommenheit

Wissen um Folgen-Fehler

Beeinflussung eines Urteils durch denkbare Konsequenzen

Auswirkung kann in die "strenge" oder in die "gute" Richtung gehen

Logischer Fehler

Ein bestehendes Merkmal wird auf ein zweites Merkmal geschlossen

Halo-Effekt

Verallgemeinerung von Einzelaspekten

Einzelne Eigenschaften werden zu einer Kette von Folgeeigenschaften abgeleitet

Einzelnes Merkmal dominiert stark, sodass andere Merkmale weniger bis gar nicht in die Beurteilung mit eingenommen werden

Tendenz zu Extremurteilen

Die mittelmäßige Beurteilung wird vermieden

Lehrkraft beurteilt entweder "gut" oder "schlecht"

Stabile Fehlertendenz

ungleichmäßig ausgeschöpftes Beurteilungsspektrum

Kontrastfehler

Eigenschaften werden zugeordnet, die bei den Beurteiler*innen nicht oder wenig stark vorhanden sind

Eigenschaften werden dann besonders und andersartig beurteilt

Ähnlichkeitsfehler

Das Schließen von eigenen Eigenschaften auf die Eigenschaften der zu beurteilende Person

Eigenschaften werden dann besonders und andersartig beurteilt

Nähefehler

Entsteht durch die zeitliche Nähe zweier Ereignisse, wenn das erst nachwirkt und das folgende beeinflusst

Ereignisse sind eigentlich unabhängig voneinander

Kann sowohl positiv, als auch negativ nachwirken