Methoden und Ablauf einer Moderation
Phase 3: Problemspeicher oder Themenspeicher
Die Gewichtung oder Bewertung der Prioritäten Rangordnung kann von den Teilnehmern auf die Frage "Was ist das wichtigste Problem" oder "Mit welchen Themen wollen wir beginnen" am besten durch Aufkleben von Selbstklebepunkten vorgenommen werden. (Mehrpunktabfrage - dabei stehen dem Teilnehmer ca. halb soviele Punkte zu Verfügung wie Themen im Problemspeicher vorhanden sind.)
Der Problemspeicher dient zur Übersicht und erlaubt die Vergabe von Prioritäten (Gewichtung) der Probleme für die anschließende Bearbeitung.
Im Problemspeicher liegen alle Themen, Begriffe, Probleme, Wünsche, Oberbegriffe, die entweder über Karten-Abfrage (evtl. mit anschließendem clustern) oder Zuruf-Abfrage gesammelt wurden.
Phase 4: Problembearbeitung
Arbeitsformen in den Kleingruppen.
Präsentationen der Kleingruppen - mittels der in den Gruppen erstellten Plakaten präsentieren jeweils zwei Kleingruppen-Mitglieder, damit nicht der Eindruck entsteht die Lösungen seien das Ergebnis eines Einzelnen. Präsentationen nicht länger als 5 Minuten.Im Anschluß stellt der Moderator die Frage, ob das Thema erschöpfend besprochen wurde oder ob es weiter bearbeitet werden muss. Ist Letzteres der Fall so wird die nun meist konkretere Fragestellung in den Problemspeicher aufgenommen und bei nächster Gelegenheit - wenn genügend Zeit bleibt auch sofort - weiter bearbeitet. Will das Plenum sich zu den Präsentationen äußern, so bietet sich die Möglichkeit des schriftlichen Diskutierens an. Die Plenum-Mitglieder schreiben ihre Kommentare, Widersprüche, Ergänzungen auf Karten, die sich von jenen der Kleingruppen unterscheiden. Die Karten werden in das Kleingruppenplakat gehängt. Eventuell Widersprüche können über mit einem Blitz kenntlich gemacht werden.
2. Das IST - SOLL Szenario - eine Gegenüberstellung von IST- und SOLL-Zustand, den Widerständen und Ursachen, weshalb diese Zustände voneinander abweichen und den Lösungsvorschlägen stellt eine weitere Möglichkeit für die Kleingruppe ihr Problem anzugehen dar. Das Szenario lässt sich übersichtlich auf einem Plakat mit 4 Feldern darstellen. Diese Methode eignet sich vor allem, wenn die Zeit für die Kleingruppenarbeit knapp ist oder das Problem nicht sehr komplex ist. - Nachteilig ist, dass er Schritt der Analyse oft zu kurz kommt und zu schnell und nicht ausreichend durchdacht nach Lösungen gesucht wird. Statt nach Widerständen und Lösungsansätzen zu fragen können auch offene/weiterführende Fragen gesammelt oder die ersten Schritte zur Lösung nur andiskutiert werden.
1. Brainstorming - ein zunächst unstrukturiertes und unkommentiertes Sammeln von Ideen, stellt ein nützliches Hilfsmittel für den Lösungsfindungsprozeß dar. Die besten Ideen und ihre Umsetzung werden in einer Aktiviäten- bzw. Aufgabenliste geplant.
Kartensammlung - Lösungsvorschlöge werden auf Karten geschrieben und gesammelt.
Andere Möglichkeiten der Kleingruppen-Bildung: losen, abzählen, nach der Sitzordnung, nach Sympathie oder hierarchische Strukturen
Die Kleingruppen können themenorientiert arbeiten, d.h. jede Kleingruppe bzw. jeder TN sucht sich das Thema aus, das ihn am meisten interessiert. Bei großem Interesse an einem Thema kann dieses auch in mehreren Gruppen parallel bearbeitet werden.
Auseinandersetzungen unter den Gruppenmitgliedern sind durchaus hilfreich und fördern den Kommunikationsprozess. In jedem Fall sollte jede Kleingruppe einen Moderator wählen.
Die wichtigsten Gesichtspunkte sollten auf Plakaten unter Zuhilfenahme der Moderationsmaterialien und Methoden visualisiert werden.
Bei der Bearbeitung in einem Raum können die Pinnwände als Trennwände dienen.
Den Kleingruppen sollten 2 - 3 Stellwände zu Verfügung stehen.
Bearbeitung Kleingruppen (4 - 6 Gruppenmitglieder) in maximal 60 Minuten.
Die eigentliche Bearbeitung der Themen/Probleme besteht aus einem intensiven Kommunikationsprozess der Teilnehmer untereinander. Eine Teilung in Kleingruppen ist dazu oft hilfreich.
Phase 5: Maßnahmenplan
Selbst-Verpflichtung/Selbstrefelxion - nicht jede Moderation führt zu Gruppenaktivitäten, insbesondere lernorientierte Moderationen münden in Appelle oder Empfehlungen und Aktiviäten für den einzelnen. Ob diese Aktivitäten umsetzbar sind, hängt oft davon ab, dass sie nicht zu umfangreich sind. Kleine Schritte sind besser als keine. Über das Thema Selbsverpflichtung kann auch in einem Schlußblitzlicht gesprochen werden.
Achtung: Diesr Prozess ist eine kritische Phase, da einzelne Farbe bekennen müssen, ob sie sich engagieren wollen oder nicht. Deshalb sollte diese Phase in großer Ruhe stattfinden. Verboten sind Formulierungen wie: "Man müsste mal" oder "Jeder sollte vielleicht einmal", etc. Der Tätigkeitskatalog sollte später nicht als Drohmittel hervorgeholt werden, vielmehr ist es ganz normal dass Tätigkeitskataloge nach einem gewissen Zeitabstand korrigiert werden müssen. Nicht jede Aktivität muss die einhellige Zustimmung aller TN finden. Die Bereitschaft einzelner Energie für eine bestimmte Sache aufzubringen, sollte nicht unterdrückt werden. Allerdings sollte der Moderator eingreifen, wenn einzelne sich mit Aufgaben überhäufen, während andere sich heraushalten.
Spalte "Bemerkungen": Stichworte zur Art der Durchführung oder an wen das Ergebnis der Aktivität abgeliefert werden soll oder wer letztlich darüber zu entscheiden hat
Spalte "Bis wann?": Realistische Zeitschätzung, nicht weiter als drei Monate. Dauert eine Tätigkeit länger so ist sie in kleinere Schritte zu unterteilen, die terminiert werden.
Spalte "Mit wem?": Anwesende, Personenen, Organisationseinheiten oder Institutionen, die entweder bei der Realisierung helfen können oder als Beteiligte/Betroffenemit einbezogen werden.
Spalte "Wer": Diese Spalte betrifft nur Anwesende. Findet sich in der Gruppe niemand, der die Kompetenz für eine gewünschte Maßnahme hat, muss ein Anwesender die "Patenschaft" für die Tätigkeit übernehmen, d. h. er muss sie an die Stelle weitergeben, die zuständig ist. Findet sich niemand wird die Auktivität wieder aus dem Katalog gestrichen. Sie ist dann offensichtlich nicht so wichtig, dass jemand Energie dafür aufbringen will.
Aufgabenliste Nr. / Tätigkeit / Wer / mit wem? / bis wann? / Bemerkungen
Bei der Aufgabenliste muss auf folgendes geachtet werden: Spalte "Tätigkeiten": Die geplante Tätigkeit sollte realistisch, konkret und eindeutig formuliert, terminiert und überprüfbar sein. Keine komplexen Formulierungen!
Er ist das wichtigste Tool zur Ergebnisorientiereung und ist auch bekannt unter dem Namen Aufgabenliste, Tätigkeits-katalog, Pflichtenheft, Maßnahmenplanung oder Aktivitätenliste Hier sind so konkret wie möglich, die Aktivitäten enthalten, die im Laufe der Moderation angeregt werden sngeregt werden und die dazu dienen die angesprochenen Probleme zu lösen. Der Maßnahmenplan kann durch das Sammeln von Lösungsansätzen und "ersten Schritten" in Kleingruppen vorbereitet werden
Phase 6: Abschluss
Protokoll - alle wichtigen Aussagen, Diskussionen, Gruppenarbeiten usw. schlagen sich im Verlauf der Moderation auf Plakaten nieder. Diese werden fotografiert - und jedem TN zu Verfügung gestellt
Kartenabfrage oder Graffiti-Tafel - auf Fragestellungen wie "Das fand ich heute gut..:" und das könnte besser werden... oder "Das war mir heute wichtig.."
Feedback-Markt - dabei kann sich jeder 2 bis 3 Partner auswählen, mit denen er sich jeweiks zu einem Zweiergespräch zurückzieht. Vorsicht! Die Teilnehmer sollten bei der Anwendung des Feedback-Marktes gelernt haben, wie man dem anderen seine Wahrnehmungen schildern kann ohne zu verletzen aber auch ohne nur Schmeicheleien zu sagen.
Bltzlicht - dieses empfiehlt sich, wenn der zwischenmenschliche Bereich im Vordergrund stand. Es bieten sich Statements an wie "Was war mir wichtig...", "Was möchte ich der Gruppe noch sagen...", "Was nehmen ich mit...". Die Äußerungen dürfen nicht kommentiert werden.
Ein-Punkt-Abfrage: Moderator und Tn schätzen das Ergebnis ein. Die Frage könnte lauten: "Wie zufrieden bin ich mit..." Es kann auch das Plakat der anfänglichen Ein-Punkt-Abfrage hervorgeholt werden und noch einmal mit Punkten in einer anderen Frage beklebt werden. Besonders bei Gruppen, denen die Moderations-Methode nicht vertraut ist , ist die Frage nach der Zufriedenheit sinnvoll.
Ebene 3: das Ausdrücken der Gefühle, mit denen die Teilnehmer aus dem Raum gehen
Ebene 2: das Reflektieren des Prozesses, durch den das Ergebnis erzielt wurde
Ebene 1: das inhaltlich-sachliche Ergebnis
Phase 2: Problem - und Themenorientierung herstellen - in dieser Phase geht es darum der Gruppe ihre gemeinsamen Probleme und Themen bewusst zu machen, dazu muss die Energie der Gruppe aktiviert werden.
Methoden für diese Phase
Clustern (Klumpen)
Die bei der Kartenabfrage gesammelten Karten werden nach dem Gesichtspunkt "was ist thematisch verwandt und lässt sich gemeinsam bearbeiten" geordnet werden. Dazu werden die Karten nacheinander laut vorgelesen und mit der Gruppe gemeinsam nach Aussagekomplexen sortiert.
Weich clustern - Karten zu ähnlichen Aspekten des Themas hängen nahe beieinander, Karten zu verschiedenene Gesichtspunkten weit voneinander getrennt. Bei Unstimmigkeiten wo die Karte hängen soll entscheidet der Urheber der Karte oder es wird eine zweite gleichlautende Karte angefertigt, die an anderer Stelle aufgehängt werden kann. In jedem Fall ergeben sich Cluster, deren gemeinsamer Aspekt herausgearbeitet und in Form eines .Oberbegriffs, einer Überschrift oder eines Titels benannt wird.Diese Begriffe werden in den Problemspeicher übertragen
Hart clustern - themenverwandte Karten jeweils genau in einer Spalte aufhängen
Karten-Abfrage
TN schreiben ihre Äußerungen zu einer deutlich sichtbaren visualisierten Frage (z.B. Worüber wollen wir heute reden?) auf Karten, die anschließend vom Moderator eingesammelt und gemeinsam mit der Gruppe zunächst ungeordnet oder gleich geordnet (siehe clustern) an Pinnwände gehäng werden. Jedem TN stehen beliebig viele Karten zu Verfügung; bei Zeitknappheit kann auch die Kartenzahl begrenzt werden. Um Redundanzen etwas einzuschränken, können die Karten auch in Kleingruppen (2-5 TN) produziert werden. Auf keinen Fall dürfen Karten weggeworfen werden (auch Karten gleichen Inhalts müssen für alle sichtbar bleiben). Die Kartenabfrage ist geeignet, wenn eine gewisse Anonymität erforderlich ist, wenn Zeit zum überlegen notwendig ist und/oder wenn Häufungen sichtbar werden sollen.)
Zuruf-Frage
Die Gruppe wird vom Moderator aufgefordert alles schnell und ungeordnet auszurufen, was jedem zu dem Thema einfält; alles wird auf einem Plakat festgehalten, dann geordnet. Diese Methode ist sinnvoll, wenn es auf Kreativität (Brainstorming-Effekt, d.h. Ideen aufgreifen und weiterentwickeln) ankommt und eine Anonymität nicht erforderlich ist.
Tagesordnung
Aufstellen gemeinsamer Tagesordnung (auf einem Plakat, sichtbar und transparent) mit Zeitdauer, sinnvoller Reihenfolge und tagesordnungspunkte
Formulierungen als offene Fragen oder Halbsätze sind besonders empfehlenswert. In dieser Phase wird nur über die Formulierung des Problems, noch nicht über Inhalte oder gar Lösungen gesprochen.
Fragestellungen so konkret wie möglich erarbeiten
Notwenige Vorinformationen sollten kurz- und die Kernsätze daraus visualisiert sein
Nur wenn alle Teilnehmer sich beteiligen können, können sie auch ihren spezifischen Punkt des Engagements finden
Wenn alle thematischen Aspekte aus der Gruppe selbst kommen, kann diese sich nachher auch mit den Resultaten identifizieren und die Verantwortung dafür übernehmen
Bedeutung des Themas der Gruppe bewusst machen
Phase 1: Einstieg
EIn-Punkt-Abfrage
Damit kann der Moderator Einstellungen, Haltungen, Erwartungen und Stimmungen abfragen. Stimmungsbarometer. Vorbereitung: Auf Pinnwand oder Flipchart bringen die Teilnehmer Klebepunkte an. Und zwar nur einen an die Stelle, die seine augenblickliche Stimmung, etc. wiedergibt. Gleichzeitig kann der Moderator den TN um eine kurze Erläuterung seiner Wahl bitten und diese evtl. stichpunktartig auf einem Plakat festhalten. W-Fragen: Wie stark bin ich am Thema ... interessiert?, Wie zufrieden bin ich mit ..?, Was erwarte ich von dieser Veranstaltung?
zweidimensionales Koordinatenfeld
gestufte Skala
gleitende Skala
Erwartungsabfrage
Auf einer Karte wird vermekrkt: Was soll heute passieren, Was soll heute nicht passieren.
Blitzlicht
Gibt jedem Teilnehmer die Möglichkeit kurz über seine Gefühle zu sprechen, die ihn in der gegenwärtigen Situation bewegen. Regeln: Jeder spricht nur über sich, verwendet ICH statt MAN und es gibt keine Diskussionen und Stellungnahmen über das Gesagte.
Anwärmfrage
Dient dazu die Gruppe bereit zu machen, um miteinander zu arbeiten
Beginn des Moderationszyklus
Vorstellungsrunde - kann unterschiedlich ablaufen
Steckbrief - Jeder schreibt oder gestaltet Informationen über sich selbst auf einem Plakat
Selbspräsentationen - Jeder Teilnehmer spricht 2 - 3 Minuten über sich selbst
Gruppenspiegel - In eine Kennenlern-Matrix, die der Moderator vorbereitet hat, trägt sich jeder ein (z. B. beim Eintreten in den Raum, Z. b. Name, T#ätigkeit, organisatorische Einheit, Hobbys, Oder Halbsatz-Ergänzungen wie: Das kann ich nicht Ausstehen....., Im Zirkus wäre ich am liebsten....)
Gruppenabfrage - Der Moderator fragt jeden in der Runde: Wer sind Sie? Was machen Sie? Wo kommen Sie her?
Kennenlernen - dazu zählen auch Namensschilder
Mit Hilfe des Zielplakates kann der Mpoderator etwas zu den Zielen der Veranstaltung sagen. Das Zielplakat kann aber auch von der Gruppe erstellt werden
Klarstellen, was mit dem Ergebnis der Veranstaltung passiert
Aussage über Rolle und Funktion des Moderators und evtl. eine kurze Einführung in die Moderationsmethode
die Vorstellung des Moderators
Begrüßung - das WIE hat einen entscheidenden Einfluss auf den gesamten Verlauf der Moderation, auf die Stimmung, auch dann wenn eine Gruppe verstimmt oder konfliktgeladen ist, ist die Art der Empfangsbereitschaft entscheidend.
Die Vorbereitung des Raums, bevor die Gruppe kommt: - erlaubt die Sitzordnung Bewegung und Kontakt?, - sind Plakate und Material zur hand?, - wie kann der Raum zu einer angenehmen Ausstrahlung gebracht werden?
Die Haltung des Moderators: - bin ich offen, - mag ich die Gruppe, - wie ist meine eigene Stimmung
Allgemein
Den Rythmus der Moderation den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Zielgruppe anpassen
Rücksicht auf die pers. Bedürfnisse, Aufnahmebereitschaft und Aktivitätsbedürfnisse
Spannungsbogen wie Lebenstonus, spannen - entzspannen